Wer sich mit dem Erlernen neuer Sprachen beschäftigt, stößt oft auf das Phänomen der „falschen Freunde“. Diese sogenannten „false friends“ sind Wörter, die in zwei Sprachen ähnlich oder gleich aussehen, aber unterschiedliche Bedeutungen haben. Besonders spannend wird es, wenn man sich mit einer so unterschiedlichen Sprache wie Japanisch und einer westlichen Sprache wie Englisch beschäftigt. In diesem Artikel wollen wir einige dieser falschen Freunde zwischen Japanisch und Englisch beleuchten und erklären, wie man sie erkennt und richtig anwendet.
Was sind falsche Freunde?
Falsche Freunde sind Wörter, die in zwei Sprachen ähnlich klingen oder geschrieben werden, aber unterschiedliche Bedeutungen haben. Sie entstehen oft durch Zufall und können zu Missverständnissen führen, wenn man ihre wahre Bedeutung nicht kennt. Ein klassisches Beispiel im Deutschen und Englischen ist das Wort „gift“. Im Deutschen bedeutet es „Gift“, während es im Englischen „Geschenk“ heißt. Solche Missverständnisse können auch zwischen Japanisch und Englisch auftreten.
Beispiele für falsche Freunde zwischen Japanisch und Englisch
1. „パン“ (pan) vs. „pan“
Im Japanischen bedeutet das Wort „パン“ (pan) Brot. Es wurde aus dem Portugiesischen entlehnt, wo „pão“ ebenfalls Brot bedeutet. Im Englischen hingegen bedeutet „pan“ eine Pfanne. Ein Satz wie „I need a pan“ könnte auf Japanisch also völlig falsch verstanden werden, wenn man nicht die korrekte Bedeutung kennt.
2. „アイス“ (aisu) vs. „ice“
Das japanische Wort „アイス“ (aisu) bezieht sich auf Eiscreme, während das englische Wort „ice“ einfach Eis bedeutet, wie das gefrorene Wasser. Wenn ein Japaner „aisu“ sagt, meint er also eine süße Leckerei und nicht das gefrorene Wasser in seinem Getränk.
3. „マンション“ (manshon) vs. „mansion“
Im Japanischen bezeichnet „マンション“ (manshon) ein Apartment oder eine Wohnung, oft in einem Mehrfamilienhaus. Im Englischen hingegen bezeichnet „mansion“ ein großes, luxuriöses Anwesen. Diese falschen Freunde könnten zu großen Missverständnissen führen, wenn man von seiner „manshon“ spricht und der Gesprächspartner eine prächtige Villa vor Augen hat.
4. „カンニング“ (kanningu) vs. „cunning“
„カンニング“ (kanningu) bedeutet im Japanischen Schummeln oder Mogeln, besonders in einem akademischen Kontext. Im Englischen bedeutet „cunning“ jedoch gerissen oder schlau. Hier ist die Bedeutung zwar nicht völlig unterschiedlich, aber der Kontext ist ein anderer. Während „cunning“ eher eine positive, listige Eigenschaft beschreibt, hat „kanningu“ eine negative Konnotation.
5. „ドライブ“ (doraibu) vs. „drive“
„ドライブ“ (doraibu) bedeutet im Japanischen eine Autofahrt oder einen Ausflug mit dem Auto. Im Englischen bedeutet „drive“ jedoch schlicht und einfach fahren. Der japanische Begriff bezieht sich oft auf eine Freizeitaktivität, während der englische Begriff neutraler und allgemeiner ist.
Wie man falsche Freunde vermeidet
Das Erkennen und Vermeiden falscher Freunde ist ein wichtiger Schritt beim Erlernen einer neuen Sprache. Hier sind einige Tipps, wie man dies erfolgreich meistern kann:
1. Kontext beachten
Viele falsche Freunde lassen sich durch den Kontext erkennen. Wenn ein Wort unpassend erscheint, lohnt es sich, den Satz oder den gesamten Text zu analysieren, um die wahre Bedeutung zu verstehen.
2. Sprachliche Quellen nutzen
Wörterbücher, Sprachführer und Online-Ressourcen können hilfreiche Werkzeuge sein, um die genaue Bedeutung und Verwendung von Wörtern zu überprüfen. Es ist oft hilfreich, mehr über die Herkunft eines Wortes zu erfahren, um Missverständnisse zu vermeiden.
3. Regelmäßige Übung
Wie bei jeder Sprache ist regelmäßige Übung der Schlüssel zum Erfolg. Durch das Lesen, Schreiben, Hören und Sprechen in der Zielsprache wird man mit der Zeit sicherer im Umgang mit falschen Freunden.
4. Austausch mit Muttersprachlern
Ein Sprachpartner oder Tutor kann sehr hilfreich sein, um Missverständnisse zu klären und die korrekte Verwendung von Wörtern zu üben. Muttersprachler können oft wertvolle Einblicke und Erklärungen bieten, die in Lehrbüchern nicht zu finden sind.
5. Geduld und Offenheit
Es ist wichtig, geduldig zu sein und Fehler als Teil des Lernprozesses zu akzeptieren. Offenheit und Neugierde helfen dabei, neue Erkenntnisse zu gewinnen und die Sprachkenntnisse zu vertiefen.
Weitere interessante Beispiele für falsche Freunde
6. „グラス“ (gurasu) vs. „glass“
Im Japanischen bedeutet „グラス“ (gurasu) ein Trinkglas, während „glass“ im Englischen neben Trinkglas auch Glas als Material bedeutet. Hier ist es wichtig, die spezifische Bedeutung im Japanischen zu kennen, um Missverständnisse zu vermeiden.
7. „ハンドル“ (handoru) vs. „handle“
„ハンドル“ (handoru) bedeutet im Japanischen das Lenkrad eines Fahrzeugs, während „handle“ im Englischen allgemein einen Griff oder Henkel beschreibt. Auch hier kann der Kontext helfen, die korrekte Bedeutung zu verstehen.
8. „コンセント“ (konsento) vs. „consent“
Das japanische Wort „コンセント“ (konsento) bezeichnet eine Steckdose, während „consent“ im Englischen Zustimmung oder Einwilligung bedeutet. Diese Wörter klingen zwar ähnlich, haben aber völlig unterschiedliche Bedeutungen.
9. „ナイフ“ (naifu) vs. „knife“
„ナイフ“ (naifu) bedeutet im Japanischen ein Messer, und „knife“ im Englischen ebenfalls. Hier gibt es keine Verwechslungsgefahr, aber es ist interessant zu sehen, wie einige Lehnwörter dieselbe Bedeutung behalten.
10. „サービス“ (saabisu) vs. „service“
„サービス“ (saabisu) bedeutet im Japanischen oft ein kostenloses Extra oder eine Sonderleistung, während „service“ im Englischen allgemein eine Dienstleistung beschreibt. Auch hier hilft der Kontext, die genaue Bedeutung zu erfassen.
Zusammenfassung
Falsche Freunde können beim Erlernen neuer Sprachen eine Herausforderung darstellen, aber auch eine interessante Gelegenheit bieten, mehr über die Feinheiten und Unterschiede zwischen den Sprachen zu erfahren. Indem man den Kontext beachtet, sprachliche Quellen nutzt, regelmäßig übt, sich mit Muttersprachlern austauscht und geduldig bleibt, kann man diese Stolpersteine überwinden und die Sprachkenntnisse vertiefen. Besonders zwischen so unterschiedlichen Sprachen wie Japanisch und Englisch gibt es viele spannende Beispiele, die uns zeigen, wie vielfältig und faszinierend Sprache sein kann.